Moldsonics im Kepler Society Magazin

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Moldsonics ist ein Spin-off Projekt des Instituts für Polymer-Spritzgießtechnik und Prozessautomatisierung der JKU Linz. Die drei JKU Absolventen und Gründer von MoldSonics Bernhard Praher, Klaus Straka und Thomas Mitterlehner sind ein interdisziplinäres Team aus Kunststofftechniker, Mechatroniker und Messtechniker mit dem Anspruch modernste Messmethoden aus der Forschung in Industrieanwendungen überzuführen. Die Schwerpunkte teilen sich in die zwei Hauptverarbeitungsverfahren der Kunststoffbranche auf. Diese sind das Spritzgießverfahren sowie das Extrusionsverfahren. Für beide Bereiche werden maßgeschneiderte Lösungen für den Prozess angeboten. Konkret stellt das Unternehmen ultraschallbasierte Sensorsysteme her, welche in den jeweiligen Maschinen verbaut werden. Der Einsatz dieser hochgenauen Sensoren ermöglicht die Optimierung des Gesamtprozesses sowie die Reduktion von Kunststoffabfällen.

„Neben dem schon erwähnten 2. Platz beim EDISON-Preis 2017 wurden unsere Konzepte zuvor beim Houskapreis 2015 durch den Einzug ins Finale honoriert. Der wirklich wichtigste Erfolg war jedoch die Aufnahme in das 2018 neu aufgelegte Spin-off Fellowship Programms der FFG und des BMBWF.“

INTERVIEW MIT JKU-ABSOLVENT THOMAS MITTERLEHNER
Wie sind die Idee und das Konzept für MoldSonics entstanden? Am Institut für Polymer-Spritzgießtechnik und Prozessautomatisierung arbeiten wir seit mittlerweile über 10 Jahren an der ultraschallbasierten Messtechnik, um Kunststoffverarbeitungsprozesse besser zu verstehen bzw. einzelne Elemente der verarbeitenden Maschinen im Betrieb zu prüfen und zu beobachten. Relativ schnell war uns klar, dass diese rein für Forschung und Entwicklung ausgearbeiteten Methoden auch großes Potenzial im industriellen Einsatz haben könnten. Erste Ideen für das Produktkonzept und dessen Kommerzialisierung wurden beim EDISON Ideenwettbewerb 2017 eingereicht und mit dem Preis in Silber in der Kategorie technologie-orientierte Idee prämiert. Das war sicherlich die Initialzündung für weitere ernsthafte Überlegungen in Richtung einer Ausgründung.

Was genau macht euer Start-up und was ist das Besondere an eurer Geschäftsidee?
Die meisten kunststoffverarbeitenden Maschinen haben zwei Gemeinsamkeiten: Hohe Drücke und hohe Temperaturen. Wir sprechen hier von Drücken bis mehrere tausend Bar und Temperaturen bis 350 °C. Um Eigenschaften, wie z. B. Druck und Temperatur, in diesen Bereichen messen zu können, ist üblicherweise ein direkter Kontakt zur Kunststoffschmelze notwendig. Unsere patentierte Ultraschallsensorik benötigt den direkten Kontakt zur Schmelze jedoch nicht, wodurch wir uns klar vom aktuell bestehenden Sensormarkt abheben. An der jeweiligen Messposition senden unsere Sensoren – durch mehrere Zentimeter dicken Stahl – Ultraschallpulse in Richtung des Kunststoffes und aus den Reflexionen können wir dann neben Druck und Temperatur auch Verschleißzustände einzelner Elemente in der Maschine bestimmen.  

Was war euer größter Erfolg bisher?
Neben dem schon erwähnten 2. Platz beim EDISON-Preis 2017 wurden unsere Konzepte zuvor beim Houskapreis 2015 durch den Einzug ins Finale honoriert. Der wirklich wichtigste Erfolg war jedoch die Aufnahme in das 2018 neu aufgelegte Spin-off Fellowship Programms der FFG und des BMBWF. Hier konnten wir 18 Monate, mit einer ausreichend hohen Förderung, unsere Prototypen entwickeln und die Geschäftsidee bzw. -strategie präzisieren. Anfang dieses Jahres konnten wir mit der Aufnahme in das tech2b Pre-Scale-up einen weiteren besonderer Erfolg verbuchen.

Was sind die nächsten Schritte und wann ist das Produkt auf dem Markt?
Aktuell befinden wir uns mitten in der Gründungsphase der GmbH. D. h. es werden Verträge aufgesetzt, unser Business Modell weiter verfeinert und am öffentlichen Auftritt gefeilt. Hierbei erweist sich das tech2b-Mentoring als sehr hilfreich, da alle drei Gründer eher technisch versiert sind und uns teilweise der Blick auf die wirtschaftlichen Aspekte etwas fehlt. Parallel dazu sind wir im ständigen Austausch mit unseren Pilotkunden, um unsere Produkte für den Markteintritt vorzubereiten, welcher für Ende 2021 geplant ist.

 

… hier geht es zur vollständigen Ausgabe des Kepler Society Magazins: Karriere News – Ausgabe April 2021

… hier geht es zu unseren Produkten: Produkte Moldsonics

Quelle: https://www.jku.at/jku-alumni/kooperationen/weitere-moeglichkeiten/karrierenews/

Besuch Landesrat Markus Achleitner

Besuch Landesrat Markus Achleitner

Moldsonics als richtungsweisendes Spin-off-Projekt an der Johannes Kepler Universität Linz

 

Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner: „Spin-offs sind ideale Möglichkeit, um universitäre Forschung rasch marktfähig zu machen. Wir wollen Unternehmertum im universitären Bereich weiter ausbauen.“

Wer seine Forschungsergebnisse möglichst rasch in Form von marktfähigen Innovationen nutzbar macht, der hat die Nase vorne. So wie Moldsonics, ein Spin-Off von drei Forschern der Johannes Kepler Universität Linz (JKU), die mit ihrer Forschungsinnovation wichtige Verbesserungen in der Kunststoffindustrie möglich machen. Universitäre Spin-offs erhalten nicht nur durch den Landesinkubator tech2b Unterstützung, sondern auch durch die bundesweite Forschungsförderungsgesellschaft (FFG).

 

„Der oder die Erste erntet die Lorbeeren. Das ist nicht nur im Sport so, sondern auch in der Forschung. Deshalb ist es als erfolgreicher Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort essentiell, Forschungsergebnisse möglichst rasch in marktfähigen Innovationen zu verwandeln. Dies hat auch Univ.-Prof. Dr. Teodoro Cocca beim Standortdialog zum Wirtschaftsstandort am vergangenen Freitag im Linzer Landhaus auch noch einmal als zentralen Erfolgsfaktor für eine Region besonders betont. Das universitäre Spin-Off Moldsonics ist ein Paradebeispiel, wie dies funktionieren kann“, verweist Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner auf die erfolgreichen universitäre Unternehmensgründung.

Die drei Forscher Bernhard Praher, Klaus Straka und Thomas Mitterlehner der JKU ermöglichen mit ihren Forschungsergebnissen eine berührungslose Prüfung bzw. Messung von Parametern beim Spritzgießprozess in der Kunststoffindustrie, die sie über ihr Spin-Off Moldsonics Unternehmen zur Verfügung stellen. „Durch die berührungslose Messung fällt der hohe Verschleiß der herkömmlichen Detektoren durch Reibung und Hitze weg. Der Spritzgießprozess wird dadurch ökonomisch effizienter, ökologisch besser, weil weniger Ausschuss produziert wird, und insgesamt verbessert, weil genauere Messwerte zur Verfügung stehen. Das Endprodukt ist insgesamt besser“, umreißt Landesrat Achleitner die mehrfachen Vorteile der ultraschallbasierten Messung.

„Spin-offs sind eine agile und kostengünstige Form, um Forschungsergebnisse in marktfähige Innovationen zu verwandeln. Wir unterstützen sie jetzt bereits durch unseren Landesinkubator tech2b. Durch die exzellente Forschungsleistung an der JKU gibt es in Oberösterreich noch viel Potential für universitäre Ausgründungen. Durch die neue Gründungsplattform ‚Hub’ert‘ steht ein zusätzliches Servicetool für potentielle Gründerinnen und Gründer zur Verfügung“, möchte Wirtschafts-Landesrat Achleitner die Spin-offs in Oberösterreich weiter stärken.

Großes Potential sieht auch die Forschungsförderungsgesellschaft des Bundes (FFG) in den universitäre Ausgründungen: Im Vorjahr vergab sie erstmals Fellowships, um Unternehmensgründungen von an der Universität angestellten Forscherinnen und Forschern zu unterstützen. Das Programm war mit insgesamt 15 Mio. Euro dotiert. Auch die Gründer von Moldsonics konnten davon profitieren.

„Der Übertritt von universitärer Forschungsumgebung hin zum Unternehmertum birgt viele Herausforderungen. Hier ist man als angehender Jungunternehmer sehr dankbar für Beratungsangebote und finanzielle Unterstützung wie den FFG Spin-off Fellowship. Die größte Freude besteht natürlich darin, die eigene Forschung in der Form von Produkten am Markt zu sehen – das ist die größte Wertschätzung für anwendungsorientierte Forschungsergebnisse. Mein Team und ich sind deshalb sehr stolz, den Zuschlag für einen FFG Spin-off Fellowship bekommen zu haben und sind nun dabei, unser Produkt nachhaltig und strategisch richtig zu positionieren. Dieser neue Karriereweg abseits der rein wissenschaftlichen Karriere ist eine Win-Win-Situation für Hochschule sowie die beteiligten Forscher“, erklärt Bernhard Praher, einer der drei Gründer von Moldsonics.

 

Quelle: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/225909.htm